PARENZANA - Weg der Gesundheit und Freundschaft

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Parenzana 2014

 

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Die Parenzana – Weg der Gesundheit und Freundschaft

Da meine Frau und ich die „PARENZANA“ nicht als Tour fahren wollen, entschließe ich mich es in zwei Teilen und 5 Etappen zu fahren. Wir wollen es „etwas langsamer“ angehen, einfach genießen. Bei dieser Variante brauchen wir keine Packtaschen, ein leichter Rucksack mit Ersatzteilen, Regenausrüstung genügt. Das Mitführen einer guten Beleuchtung (finstere Tunnel) ist notwendig. Ich benutze zum orientieren ein Navigationsgerät (Garmin Oregon 550t). Gute Tracks über den Verlauf der PARENZANA kann man jederzeit aus dem Internet herunterladen. Auf Grund von oft wenig gut markierten Abschnitten ist eine genaue Planung der Strecke meines Erachtens unbedingt notwendig.

In Italien und Slowenien ist die Strecke durchgehend asphaltiert, in Kroatien gibt es eher Schotter – u. Feldwege. Als Fahrrad rate ich zu einem Mountainbike (vor allem in Kroatien), mit einem Trekkingbike der gehobenen Klasse ist die Strecke aber auch (noch) zu bewältigen. Bei mittlerer Kondition steht dem Unternehmen PARENZANA dann nichts mehr im Wege.

PARENZANA - Teil 1

Für den ersten Teil ist unser „Basislager“ in ISOLA in Slowenien. Am 28. März quartieren wir uns im San Simon Hotel ein.

Die erste Etappe fahren wir am 29.03.14 von ISOLA über KOPER – ANKARAN – entlang der Küste nach MUGGIA. Dann entlang der PARENZANA-Strecke zurück nach ISOLA. Dabei legen wir 59 Kilometer und etwa 600 Höhenmeter in 8 Stunden zurück.

Die zweite Etappe am 30.03.14 beginnt in ISOLA entlang der PARENZANA-Strecke bis nach BUJE in Kroatien. Von BUJE zurück über KALDANJA – PLOVANJA – Grenzübergang - Flughafen PORTOROZ – PORTOROZ – PIRAN – zurück nach ISOLA. Bei der zweiten Etappe fahren wir 66 Kilometer und 1000 Höhenmeter in 8 Stunden.

Beide Tage haben wir wunderschönes Wetter mit Temperaturen bis zu 25° Celsius. Am 30.03.14 fahren wir nach Hause. Wir haben etwa die Hälfte der PARENZANA-Strecke (60km) zurückgelegt.

PARENZANA - Teil 2

Für den zweiten Teil dient uns das Hotel Maestral in NOVIGRAD als „Basislager“. Wir haben 5 Nächte vom 27.04.14 bis 02.05.14 gebucht. Am 03.05.14 laufe ich den Halbmarathon beim „Welschlauf“ in der Südsteiermark.

Die Wettervorhersage für den gesamten Zeitraum ist nicht vielversprechend, Regen ist angesagt.

Den zweiten Teil der PARENZANA habe ich in 3 Etappen unterteilt.

Nach Beurteilung der Wetterlage fahren wir am 28.04.14 die vierte Etappe von NOVIGRAD – ANTENAL – Mirnakanal – MOTOVUN (Beginn PARENZANA-Strecke) – RAKOTULJE – VIZNADA – KASTELIR (Ende PARENZANA-Strecke) – TAR – NOVIGRAD. Dabei legen wir 61,5 Kilometer und etwa 570 Höhenmeter in 5:30 Stunden zurück. Obwohl stark bewölkt, regnete es nie, die Strecke ist aber feucht-nass. Das Fahren ist anstrengend, volle Konzentration wird abverlangt.

Am 29.04.14 fahren wir die dritte Etappe von NOVIGRAD über BUZINJA – BRTONIGIA nach BUJE (Beginn PARENZANA-Strecke) – TRIBAN – GROZNJAN – ZAVRSJE – LIVADE (Ende PARENZANA-Strecke) – zurück entlang des Mirnakanals – nach NOVIGRAD. Streckenlänge 72 Kilometer, 850 Höhenmeter in 8 Stunden. Vormittag gutes Radfahrwetter, ab 1300 Uhr (nach GROZNJAN) Gewitter, uns erwischen nur einige wenige Regentropfen. Die finsteren Tunnel sind trotz Licht schwer zu fahren.

Am 30.04.14 will Waltraud einen Ruhetag einlegen. Wir fahren 20 Kilometer um NOVIGRAD.

Die fünfte Etappe fahren wir am 01.05.14 von NOVIGRAD über TAR – KASTELIR (Beginn PARENZANA-Strecke) – VISNJAN – NOVA VAS – POREC (Ende PARENZANA-Strecke) - TAR - NOVIGRAD. Wir sind bei dieser Etappe 52 Kilometer, 700 Höhenmeter und 7:30 Stunden unterwegs. In der Nacht hatte es geregnet, die Strecke ist sehr feucht und schmierig. In POREC bei unserer Pause regnet es leicht, bei der Rückfahrt nach NOVIGRAD ist es trocken. Gewitterwolken begleiten uns den ganzen Weg.

Meine Planung hat sich für Waltraud und mich bewährt. Die PARENZANA mit ihren 123 Kilometern haben wir stressfrei absolviert, im Gesamten sind wir 320 Kilometer gefahren. Die Städte und Dörfer entlang der Strecke haben wir erkundet und die Radfahrt genossen. Der Weg ist nicht besonders überlaufen, einige Radfahrer und auch Wanderer sind uns aber begegnet.

Für die Planung kann ich das Buch „Die PARENZANA“ von Janko Ferk und Sandra Agnoli empfehlen. Im Internet gibt es ebenfalls gute Informationen.

GPS-Daten meiner Variante gibt es nach Anfrage mittels E-Mail. ( This e-mail address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it. )

Fahren muss man aber selber - und man sollte sich wirklich Zeit nehmen.

 



PARENZANA - Kurzbeschreibung und Geschichte

Die Parenzana, oder kürzer TPC (Trieste-Parenzo-Canfanaro), war eine 123,1 km lange schmalspurige Eisenbahnstrecke, die 33 Orte in Istrien von Triest bis Poreč miteinander verband. Heute würde sie durch das Gebiet von drei Ländern verlaufen, Italien – 13 km, Slowenien – 32 km und Kroatien – 78 km. Die Strecke wurde am 1. April 1902 zum Verkehr zugelassen, als trotz zahlreicher Probleme und Aufschübe von der Bahnstation in Buje der erste Zug nach Triest fuhr und in Dezember des gleichen Jahres auch nach Poreč. Die Bewohner aus den inneren Teilen von Istrien haben sich darüber sehr gefreut, da sie schon ungeduldig auf die Realisierung dieses lang erwarteten Projektes warteten. Obwohl die Bauherren die Strecke Parenzaner Bahn nannten, hatte sie bei der slawischen Bevölkerung andere Namen: Istrijanka, Istranka, Poreška oder Porečanka, in Italien wurde sie einfach Parenzana genannt. Ungeachtet ihren Namen brachte die Bahn Leben in alle Ortschaften, durch die sie fuhr; auf dem 123 km langen Weg schnaufte und knirschte der kleine Zug langsam durch hügelhafte, landschaftlich bewegte Karstgebiete von Istrien und transportierte neben den Fahrgästen auch Salz aus den Salzgärten in Piran und Sečovlje, Olivenöl aus der Umgebung von Buje und Motovun, Obst, Gemüse, und istrische Produkte wie Stein, Holz, Kalkstein, Mehl und Wein. Die Bahnverbindung wurde im Jahr 1935 eingestellt, sie hinterließ jedoch trotz der kurzen Betriebszeit von 33 Jahren einen unauslöschlichen Stempel im gesamten Gebiet. Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Streckenöffnung wurde die Idee geboren diese einzigartige Bahnstrecke, die Anfang des 20. Jh. Menschen und Nationen miteinander verband, auf eine besondere Art und Weise zu erneuern. Trotzdem, dass sie vor noch nicht zu langer Zeit eher einer romantischen Ruine ähnelte, an einigen Stellen fast nicht mehr zu erkennen, eingewachsen ins Grüne der hügelhaften Landschaft, ist die schmalspurige Eisenbahn Parenzana wie eine Herzlinie, die über malerische Landschaften zwischen Poreč und Triest tief in das Schicksal der Istrischen Halbinsel eingekerbt ist. Es gibt wohl nirgendwo auf der Welt eine ähnliche Eisenbahn, deren Schienen, Lokomotiven und Wagen schon längst bei öffentlichen Versteigerungen verkauft wurden oder in Museen ruhen, ihre imaginären Züge jedoch immer noch still und beständig über die Landschaft des istrischen Bewusstseins fahren und sich standhaft gegen den Strom des Vergessens währen, den die Zeit mit sich bringt. Zahlreiche leidenschaftliche Wanderer, Forscher, Radfahrer und Naturliebhaber sind sich der märchenhaften Schönheit der in die istrische Landschaft eingewebten Bahntrasse schon seit jeher bewusst und betonen die Chancen, die sich bei einer geeigneten Belebung bieten. Obwohl schon verschiedenste Belebungsideen eine breite Spannweite von Lösungen ins Auge fassten, die von einer vollkommenen Erneuerung, bei der auch Schienen neu verlegt und neue Lokomotiven gekauft würden, bis hin zur Asphaltierung der Bahntrasse für einen Fußgänger- und Radfahrerweg reichten, wurde anlässlich des hundertjährigen Jubiläums im Jahr 2002 zum ersten Mal darüber ernsthaft diskutiert und geschrieben und so wurde kürzlich auch ein Wettbewerb für das Projekt einer landschaftlich-planerischen Aufwertung der schmalspurigen Parenzaner Eisenbahn“ ausgeschrieben. Damit schuf die Gespanschaft Istrien und ihre Abteilung für Fremdenverkehr, sowie der neugegründete Verein für die Erneuerung der Eisenbahn Poreč - Koper – Triest, die Grundlagen für das spätere Projekt „Parenzana – Gesundheits- und Freundschaftsweg“.